Die Transformation einer alten Getreidemühle:

Ein experimentelles Zen-Kloster

Das Wort “Kloster” stammt aus dem Lateinischen “claustrum”, was “verschlossener Ort” oder “Einschluss” bedeutet. In der ursprünglichen Wortbedeutung von “Kloster” steckt also der Gedanke des “Eingeschlossenseins” oder des “Abgeschiedenseins” von der Außenwelt. Traditionelle Klöster dienten als Orte der Ruhe, Meditation und spirituellen Vertiefung, weit entfernt von der Ablenkung und Hektik des weltlichen Lebens. Doch in einer sich ständig wandelnden Welt, in der die Grenzen zwischen Kulturen und Traditionen immer durchlässiger werden, könnte es sinnvoll sein, das Konzept des traditionellen Klosters neu zu interpretieren und ihm eine erweiterte Bedeutung zu geben. Ein “experimentelles” Kloster wäre also ein Ort, der die traditionellen Konzepte eines Klosters überdenkt und neue Ansätze in Bezug auf Spiritualität, Gemeinschaft und Lebensweise einbringt. Es wäre ein dynamischer, sich ständig weiterentwickelnder Raum, der darauf abzielt, das Bewusstsein der Menschen in der modernen Welt zu nähren und gleichzeitig neue Wege zu erforschen, um dies zu erreichen.

Mitten in einem waldigen Tal des Taunus, begleitet vom leisen Rauschen des Hasenbaches, steht eine 350 Jahre alte Getreidemühle. Sie ist ein Zeuge der Zeit, die den Wechsel der Jahreszeiten und den Wandel menschlichen Fortschritts erlebt hat. In die Eckbank des alten Esszimmers der Mühle war ‘Qui solus vivit, beate vivit’ eingeschnitzt – wer einsam lebt, lebt glücklich – ein Apell des alten Müllers, für ein Leben in Abgeschiedenheit.

Seit über drei Jahrzehnten dient dieser Ort der Stille bereits als Zentrum für die Zen-Praxis, ein spirituelles Vermächtnis, das von einer Generation zur nächsten weitergegeben wurde. Nun, unter der Leitung der zweiten Generation, steht sie vor dem Beginn eines neuen Kapitels. Mit Respekt für die Vergangenheit und einem Blick in die Zukunft, trägt die heutige Generation den Wunsch, die Mühle in ein experimentelles, modernes Zen-Kloster zu verwandeln.

Tradition als Fundament

Die Altbäckersmühle ist als Ort der Praxis fest in der Soto-Zen-Tradition verwurzelt, die großen Wert auf Shikantaza, oder “einfach nur Sitzen”, als zentrale Meditationspraxis legt. In der Mühle wird darüber hinaus Körpererfahrung, sei es durch Bogenschießen, Yoga, Qi-Gong oder andere Formen, als essenzielles Bindeglied zur sitzenden Meditation geschätzt. Dieser bewusste Zugang zur eigenen Körperlichkeit schlägt gleichzeitig eine Brücke zur Achtsamkeit in die alltägliche Praxis. So lernen die Praktizierenden, alltägliche Aufgaben mit voller Präsenz und Bewusstsein zu erfüllen. ​Der Geist des “Nicht-Wissens”, ein grundlegendes Konzept des Zen, ist ein wesentlicher Teil unserer Praxis und Philosophie. Das Nicht-Wissen ist ein Geistes-Zustand der Offenheit und der Bereitschaft, sich von vorgefassten Meinungen und Annahmen zu lösen.

Die Mühle selbst verkörpert diesen Geist des Nicht-Wissens. Sie ist alt, doch ihre Funktion hat sich gewandelt. Sie war einst ein Ort der harten Arbeit und des Getreide Mahlens, doch nun ist sie ein Ort der Stille und der inneren Suche. Sie ist sowohl ein Zeugnis der Vergangenheit als auch ein Symbol für den ständigen Wandel und die Möglichkeit der Transformation.

Neuinterpretation der Tradition

Obwohl wir die Soto-Tradition ehren und respektieren, glauben wir auch, dass es wichtig ist, die Zen-Praxis an die Bedürfnisse und Herausforderungen der modernen Welt anzupassen. In diesem Sinne suchen wir bewusst nach neuen Wegen, um die zeitlose Weisheit des Zen in einem zeitgemäßen Kontext zu vermitteln. Wir wollen versuchen, Zen-Praktiken in einer Weise zu interpretieren und zu präsentieren, die zeitgemäß, sinnvoll und zugänglich ist. Dies könnte beinhalten, die Sprache und Symbole des Zen-Buddhismus in einen Kontext zu übersetzen, der möglichst für alle  Menschen verständlich ist. Diese Bemühungen könnten eine Reihe von innovativen Ansätzen beinhalten, um Zen-Praktiken für eine breitere Gemeinschaft zugänglich und relevant zu machen.

Die Altbäckersmühle könnte auch eine aktive Rolle in der regionalen Öffentlichkeit einnehmen, indem es Programme oder Gemeinschaftsprojekte entwickelt, die sowohl den Mitglieder:innen des Klosters als auch den umliegenden Gemeinden zugutekommen. Im Rahmen von andereslernen.de  nimmt die Mühle aktiv an Bildungsprogrammen des Landes Rheinland-Pfalz teil und bietet lokal Meditationssitzungen, außerhalb des Kursbetriebs auf Spendenbasis für die Öffentlichkeit an. Diese und weitere Aktivitäten könnten dazu beitragen, das Kloster in das Bewusstsein der Rhein-Lahn Region zu integrieren und den Dharma auf eine praktische und greifbare Weise zu vermitteln.

Interdisziplinärer Dialog und Interesse an psychedelischer Forschung

Ein bedeutender Punkt ist der interdisziplinäre Dialog und unser Interesse an der Erforschung von Synergien zwischen Meditation und psychedelischen Substanzen.HoKai assistierte Vanja während der gesamten Studie 2014 & 2015 am Felsentor, bei der über die kurz- und langfristige Wirkung von Psilocybin bei Menschen mit langjähriger Meditationserfahrung geforscht wurde.Die Ergebnisse waren eindeutig. In Zukunft könnte es denkbar sein, solche Untersuchungen gemeinsam mit Forschungsteams auch in Deutschland durchzuführen. Wir wären sehr an einer möglichen Zusammenarbeit interessiert.

Die Altbäckersmühle ist zudem offen für den Einsatz modernster Technologien. Dies könnte den Gebrauch von Virtual-Reality-Technologie für intensivere Meditationserfahrungen beinhalten oder auch Brain-Computer-Interfaces für Neurofeedback während der Meditation.

Durch die Verwendung solcher und weiterer Tools können die Praktizierenden und die Forschenden die Auswirkungen von Meditation auf das menschliche Gehirn auf innovative Weise untersuchen und verstehen. Ziel ist es die Grenzen unseres Verständnisses vom Bewusstsein zu erweitern und neue, nachhaltige Lebensformen zu entwickeln. Es ist eine Einladung, den Geist zu öffnen, das Bekannte zu hinterfragen und die unendlichen Möglichkeiten des menschlichen Potenzials zu erkunden.

Gemeinschaft und Inklusion

Ein wichtiges Merkmal dieses Klosters wird die Förderung von Gemeinschaft und Inklusion sein. Während traditionelle Zen-Klöster oft strenge Hierarchien haben, strebt unser Kloster danach, eine Atmosphäre zu schaffen, in der jeder /jede Einzelne Bewohner:in gehört und geschätzt wird. Entscheidungen auf inhaltlichen Prozessebenen werden möglichst auf Konsensbasis getroffen und jeder / jede ist eingeladen, seine / ihre Stimme in den Entscheidungsprozess einzubringen. Traditionelle Rollen sind natürlich auch notwendig, möchten sich jedoch spielerisch finden, ohne dass sich die äußere Form verliert. Dieses Modell fördert nicht nur eine Atmosphäre der Gleichheit und des gegenseitigen Respekts, sondern ermöglicht auch eine vielfältige und dynamische Gemeinschaft, die verschiedene Perspektiven und Erfahrungen einbringt. Unsere Hausgemeinschaft ist im Werden. Sie soll möglichst einmal aus drei bis fünf Menschen bestehen. Zurzeit wird die Mühle saniert und währenddessen ist das Projekt Hausgemeinschaft nach hinten gestellt.

Wie sich das gemeinschaftliche Leben im Einzelnen entwickeln wird, wird sich mit der Zeit herauskristallisieren. Auf jeden Fall wollen wir am Morgen und abends gemeinsam meditieren und halten tagsüber die Altbäckersmühle in Schwung und ihre Gäste bei guter Laune. Unser Umgang miteinander sollte achtsam und offen für Verschiedenheiten sein, getragen von einem freundlichen, heiteren und gelassenen Geist.

Die Auswirkungen auf die Umwelt

Die Altbäckersmühle wird auch bestrebt sein, einen möglichst geringen ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen. Sie nutzt erneuerbare Energien, erzeugt ihren eigenen Strom, wurde baubiologisch saniert, hat eine biologische Kläranlage, und eigenes Quellwasser, bemüht sich Abfall reduzieren und es wird versucht, so nachhaltig wie möglich zu leben.

Der Wald und der Garten um die Mühle herum wird als wichtiger Teil des Klosterlebens angesehen, und es wird viel Wert darauf gelegt, ihn zu schützen und zu pflegen.

Die alte Mühle

Die Mühle selbst, mit ihrer robusten Architektur, Mitten im Wald gelegen und dem sanften Rauschen des Baches, bietet eine ideale Umgebung für die spirituelle Praxis. Die historischen Mauern, sind nun ein Ort der Meditation und Reflexion. Die natürliche Schönheit der Umgebung bildet eine wunderbare Kulisse für den meditativen Alltag. Es ist fast so, als ob das Tal selbst den Menschen einlädt, innezuhalten, tief durchzuatmen und die äußere Welt für einen Moment hinter sich zu lassen. Im Tal ist für alle Besucher:innen unmittelbar Geborgenheit und Schutz spürbar. Die natürliche Schönheit der Umgebung bietet nicht nur ästhetische Freude, sondern dient auch als Spiegel für die Beobachtung des Inneren. Es erinnert daran, wie es ist, sich wirklich mit sich selbst zu verbinden und einen Moment der Einkehr zu erleben.

Genau das ist die ursprüngliche Idee eines Klosters: Ein Rückzugsort, der dazu dient, in die Tiefe des eigenen Seins einzutauchen und die ständige äußere Ablenkung zu vergessen. Das Mühlental verkörpert diesen Gedanken, nicht durch von Menschenhand geschaffene Mauern, sondern durch die pure, unberührte Natur, die zur Selbstreflexion und spirituellen Erneuerung einlädt. Der Wald bietet die Möglichkeit zu ausgedehnten Spaziergängen, während der plätschernde Bach sowohl beruhigende Hintergrundgeräusche als auch eine ständige Erinnerung an die vergängliche Natur des Lebens bietet.

Heilung ist nicht nur die Wiederherstellung des physischen oder psychischen Gleichgewichts, sondern auch eine Reise der Selbsterkenntnis und des inneren Wachstums. Es ist das Ziel aller Bemühungen und die innere Verbindung in der Absicht. Heilung ist die Erfahrung der Transformation, der Rückkehr zu einem Zustand der Ganzheit und der Harmonie. Sie entfaltet sich in dem Moment, in dem wir uns der reinen Absicht hingeben, das zu erneuern, was beschädigt oder verloren wurde.

Heilung ist ein dynamischer Prozess, der sowohl die Dunkelheit des Schmerzes als auch das Licht der Hoffnung in sich birgt. In dieser Hinsicht ist Heilung eine Reflexion unserer inhärenten Fähigkeit, uns selbst wiederzufinden und uns neu zu definieren, unabhängig von den Umständen, die uns geprägt haben. Heilung ist ein Geschenk, das wir uns selbst und anderen machen, indem wir den Mut finden, den Weg der Transformation in Klarheit zu beschreiten und die Schönheit und Stärke in unserer Verletzlichkeit zu erkennen.

Die Mühle und ihr neues Leben

Die alte Mühle, die sich spielerisch bemüht ein Zen-Kloster zu werden, ist ein schönes Symbol für das, was dieses Projekt erreichen will. So wie die Mühle einst Getreide in Mehl verwandelte, soll sie jetzt ein Ort sein, an dem das Bewusstsein transformiert wird. Und so wie die Mühle renoviert und modernisiert wurde, während ihre ursprüngliche Struktur erhalten blieb, soll auch das Kloster die alten Traditionen des Zen-Buddhismus mit Leben füllen, während es sich gleichzeitig erlaubt neue Wege zubeschreiten. In diesem Sinne wird das Kloster sowohl eine Hommage an die Vergangenheit als auch eine Vorwegnahme der Zukunft sein. Es ist ein Ort, an dem das Alte und das Neue, das Traditionelle und das Moderne, das Bekannte und das Unbekannte zusammenkommen. Durch die Verschmelzung von Zen-Praxis mit moderner Technologie, einer tiefen Verbindung zur Natur und dem Fokus auf Gemeinschaft und Inklusion, verkörpert die Altbäckersmühle als Ort – einen offenen Geist. Dieser Geist ist inspiriert und fühlt sich frei, neue Pfade des Bewusstseins zu erkunden und zu vertiefen.

In den kommenden Jahren wird diese alte Mühle zweifellos Zeuge vieler Veränderungen sein. Aber eines ist sicher: Sie wird weiterhin ein Ort der Transformation sein, ein Ort, an dem Menschen kommen, um zu wachsen und sich zu entwickeln, um tiefer zu verstehen und um neue Wege zu finden, das Leben zu leben.

Das Kloster am Hasenbach betritt einen aufregenden Pfad. Es webt das Erbe des Zen in das Gewebe der westlichen Welt und zielt darauf ab, einen modernen und zeitgemäßen Zugang zur spirituellen Übung für Suchende zu schaffen. Es wird spannend sein, zu sehen, wie sich dieses Experiment entwickelt und welchen Einfluss die Mühle auf die kleine Welt um sie herum haben wird.

 

»Wie ich es sehe, gibt es nicht viel zu tun. Seid ganz natürlich – legt eure Robe an, esst euer Essen und verbringt die Zeit damit, nichts zu tun.«

Linji

Die Albäckersmühle

Mensch werde wesentlich

Die Altbäckersmühle ist vor allem in allem ein Ort, der Stille und innere Einkehr ermöglicht. Die vor etwa 350 Jahren als Getreidemühle errichteten Gebäude liegen eingebettet in ein Tal, das nach wie vor vom Hasenbach durchströmt wird – wo Fuchs und Hase sich Gute Nacht sagen, dort können auch Menschen zur Ruhe kommen.

Der Ort ist in seiner Art und Weise (auch) Programm: auf Tradition gegründet und modern belebt, von Natur umgeben und die eigene Natur hervorbringend, auf Gegebenem basierend und Neues, in klarem Rahmen freien Raum bietend, abgeschieden vom Lärm der Welt und dennoch gut erreichbar. Ein Ort, der einlädt, zur Ruhe zu kommen, aufzutanken und sich mit den zentralen Fragen des Lebens gleichermaßen wohlwollend wie ausdauernd zu beschäftigen.
Der weitläufige, in der Ästhetik des Zen wunderbar gestaltete Garten entlang des Hasenbachs lädt ein, in Stille zu gehen, zu sitzen, zu sein; Haupt- und Gästehaus, der Innenhof mit seiner großen Glocke, deren Klang am Morgen zur Übung ruft und diese am Abend beendet, der Felsen-Dojo, das Wolkentor – jedes einzelne Element hat seinen Platz, alle gemeinsam bilden eine äußere Ordnung die dabei unterstützt, im Inneren Ordnung entstehen zu lassen.

Ist der Ort der Stille gefunden, lass Dich dort nieder und richte Dich auf. Versenke Dich in die offene Weite und denke das Nichtdenken. Halte den Rücken gerade, die Schultern fallen nach unten. Richte das lodernde Erleben auf, wiege den Atem. Lasse Geist und Körper abfallen. Keine übertriebene selbstbezogene Beschäftigung, bloß schweigendes Dasitzen ohne Wertung und mit heiterer Beobachtung des Gegebenen, fernab begrifflichen Einholens.

Immer wenn ein Gedanke auftaucht, sei dir seiner bewusst; sowie er dir bewusst ist, wird er verschwinden. Wenn du für einen längeren Zeitraum achtlos gegenüber Objekten bleibst, wirst du auf natürliche Weise vereinheitlicht. Das ist die essentielle Kunst des Sitzens in Versenkung. Sitzen in Versenkung ist das Wahrheitstor zu grosser Ruhe und Freude.

Sich selbst näher zu sein als die eigene Halsschlagader, bedeutet, sich in selbst entlarvender Versenkung völlig zu vergessen, um nüchterne Einsicht in das Gegebene zu erleben – unnachgiebig aufrichtig und schonungslos anerkennend. Übe entschlossen und in unbeirrbarer Geduld, sodann enthüllt sich die reine Anwesenheit des rang- und namenlosen Menschen, welcher der Sitzende fürwahr ist.

Das einfache, strahlende Selbst wird geschärft und gereinigt, bis es ohne jeden Makel ist. Laß alles Klassifizieren sich auflösen und fege es fort. Wenn Du aus Dir heraus verstehst und einfach leuchtest, dann kann sich der Duft der heiteren Gelassenheit verbreiten..

Hongzhi Zhengjue

Die alte Scheune wurde unser Gästehaus

Die Zen Klause

Im Juni 2012 wurde die alte Scheune als Gästehaus eröffnet – um aus Scheune und Stallgebäude ein Gästehaus zu bauen, das trotz schwieriger örtlicher Gegebenheiten wie recht geringer Deckenhöhe oder der im Gebälk zu integrierenden kleinen Fenster um nur zwei der zahlreichen Beispiel zu nennen, war vieles nötig, das als Herz der Altbäckersmühle gelten kann: ein visionärer Geist, um überhaupt einen Plan wie diesen zu fassen, die Bereitschaft der Sangha, aus einer Vision Realität werden zu lassen, großzügige Herzen, die notwendige Spenden aufbrachten, geschickte Hände und Mittel unterschiedlicher Art, um ein solches Projekt überhaupt umzusetzen.

Entstanden sind 320 qm weiter Raum: 14 Einzel- und Doppelzimmer mit 20 Betten, ein 60 qm großer Yoga- und Seminarraum, mehrere moderne Badezimmer und Toiletten. So stehen uns in der Mühle 8 WC, 4 Duschen und eine Badewanne zur Verfügung.

Auch die Gegebenheiten im Gästehaus spiegeln den Geist des Zen-Zentrum wider: die Mühle ist eher eine Klause als ein Hotel, die Zimmer sind ästhetisch klar, einfach und liebevoll ausgestattet – und klein. Jedes Zimmer hat ein eigenes Waschbecken, aber keine eigene Toilette oder Dusche.

Wer in der Mühle zum einem Sesshin oder Seminar Station macht, kommt nicht zu einem Wellnessurlaub, sondern um im Inneren still zu werden – alles, was dazu notwendig ist, stellt der Ort zur Verfügung – ein eigenes Bad gehört nicht dazu. Die gemeinsame Nutzung fördert achtsames Da—Sein mit allem, unterstützt die innere Haltung von Verbundenheit und gemeinsamem Tun: beim Meditieren, beim Bogenschießen, bei den Mahlzeiten ebenso wie beim Benutzen und Reinigen der gemeinsamen Toiletten.

Um Versenkung zu studieren, muss man ein ruhiges Quartier haben. Sei bescheiden im Essen und Trinken. Wirf dann alle Verwicklungen von dir und beende alle weltlichen Angelegenheiten. Denke nicht an Gutes oder Schlechtes, kümmere dich nicht um richtig oder falsch.

Dōgen Zenji

Brücken in die lebendige Gegenwärtigkeit

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