Ein Sesshin der Kontraste – scheinbar jedenfalls liegen die Erfahrungen des Zazen und die heftige körperliche Aktivität beim Spielen der japanischen Taiko Trommel weit auseinander. Historisch wurden Taiko-Trommeln in japanischen Zen-Klöstern wie Klangschalen und Gong eingesetzt, aber ebenso bereiteten sich Samurai-Krieger mit Hilfe des lauten, rhythmischen, ins Ekstatische gehenden Spiel der Trommel auf ihre Kämpfe vor. Auch hier taucht scheinbar Gegensätzliches auf, das sich im Widerspruch verbindet: die Taiko, die Körper und Geist über Aktivität und Rhythmus weckt und energisch vitalisiert – gut hörbar für die Welt drumherum; und die Übung des ZaZen, die bewusste Reduktion aller körperlichen und geistigen Aktivitäten auf ein Minimum, auf Stille innen wie außen. Dieser Gegensatz ist reine Theorie – Klang und Stille sind in der Wirklichkeit niemals getrennt. Wo Klang ist, ist auch Stille und umgekehrt.
Im Sesshin geht es darum, die scheinbar gegensätzlichen Erfahrungsräume bewusst zu verbinden, indem wir abwechselnd trommeln und Zazen üben – wir fallen quasi aus dem Klang auf unser Kissen und wieder zurück aus der Stille in den Klang. Was höre ich in tonlosen Stille, in die der Klang der Trommel hineinwirkt und wie verändert das stille Sitzen das Spiel, den Klang der Trommel? Finden wir das eine im anderen? Was klingt an, was hallt laut nach, was kommt in Bewegung, was löst sich in der Stille auf?
Wir verwenden Cookies, um Ihnen die beste Online-Erfahrung zu bieten. Mit Ihrer Zustimmung akzeptieren Sie die Verwendung von Cookies in Übereinstimmung mit unseren Cookie-Richtlinien.
Wenn Sie eine Website besuchen, kann sie Informationen über Ihren Browser speichern oder abrufen, meist in Form von Cookies. Steuern Sie hier Ihre persönlichen Cookie-Dienste.