Mantra Singen-Flöte-Trommelmeditation
Klang und Stille
KLANG und Stille sind scheinbar zwei und doch ist in jedem Klang Stille und jede Stille voller Klang.
Es gibt kein Wesen in dieser Welt, das keinen Rhythmus hätte. In Bergen pocht es anders als im Kolibri – und doch hat jedes Wesen nicht nur einen Klang, der einzigartig ist, sondern auch einen ebensolchen Rhythmus. Ob Jahreszeiten, Tag und Nacht, ob Herz, Atmung, Lymphe oder craniosacrales System, ob wir niesen oder lachen, verdauen oder wachsen – alles ist Bewegung, alles folgt einem einzigartigen rhythmischen Muster. Erlebe die harmonische Verbindung von Mantrasingen, Klangschalenmassage und Gesang.
Und wie ist der Tagesablauf eines Sesshins anders zu bezeichnen als rhythmisch, bewegen wir uns als Einzelne in der Verbindung mit dem Ganzen in einer fühlbaren Rhythmik miteinander?
In der Stille ein Klang.
Aus dem Dojo kennen wir die Erfahrung des gemeinsamen Seins in Einem, wenn alles nur ein Ding ist in den vielen – beim Trommeln der Taiko- oder der Schamanen- Trommel hören wir dieses Eins-Sein. Indem wir uns einzeln dem gemeinsamen Rhythmus hingeben, mit bewegt werden und mitbewegen. So wird auch das gemeinsame Chanten von Mantras zur Klangmeditation. So wird aus stillem Sitzen hörbares Sein – verbunden, ungetrennt, Teil des Ganzen, wo Mantrasingen und Klangschalenmassage die Schwingungen unseres Seins bereichern und das Singen unser Innerstes berührt.
Ein Cello-Spieler übte jeden Tag auf seinem Instrument. Oft setzte sich seine Frau neben ihn und strickte. Eines Tages fragte sie ihn: Alle Cellisten der Welt spielen auf einem Instrument mit vier Saiten. Deines aber hat nur eine Saite, und du spielst immer denselben Ton. Darauf antwortete er: Sie alle suchen danach, ich aber habe ihn gefunden, meinen Ton.
Musik beginnt nicht mit dem ersten Ton, sondern mit der Stille davor. Und sie endet nicht mit dem letzten Ton, sondern mit dem Klang der Stille danach.
Giora Feidman