Die Bodhisattva-Gelübde im Mahayana-Buddhismus, zu dem auch der Zen gehört, stellen eine tiefe Verpflichtung dar, den Weg des Bodhisattva zu beschreiten, um nicht nur die eigene Befreiung, sondern die Befreiung aller Lebewesen zu erlangen. Im Kontext des Zen-Buddhismus, insbesondere im Soto Zen, werden oft die sechzehn Bodhisattva-Gelübde genommen, die den Kern des ethischen Verhaltens ausdrücken. Sie dienen als ethische Leitlinien für diejenigen, die den Bodhisattva-Weg beschreiten wollen, um das Wohl aller Wesen zu fördern.
Die Gelübde werden im Rahmen der Jukai- und der Tokudo Zeremonie übertragen.
Die Zufluchtnahme: Vor der eigentlichen Übertragung der Bodhisattva-Gelübde nimmt man Zuflucht zu den Drei Juwelen – Buddha, Dharma und Sangha. Dies symbolisiert das feste Bekenntnis zum buddhistischen Weg.
Die Drei Reinen Gelübde: Diese grundlegenden Gelübde dienen als allgemeine ethische Leitlinie und Ausdruck des Bodhisattva-Ideals.
Ich gelobe alles Gute zu tun.
Ich gelobe alles Schlechte zu lassen.
Ich gelobe mich um einen klaren Geist zu bemühen.
Die 10 Unterlassungsgelübde:Ein:e Jünger:in des Erwachten:
tötet nicht
nimmt nicht, was nicht freiwillig gegeben wird
missbraucht die Sinne nicht
redet nicht irreführend
vergiftet weder Körper noch Geist
ist nicht nachtragend
lobt sich nicht auf Kosten anderer
hortet weder Dinge noch Lehren
ist nicht verbittert
missachtet die drei Juwelen nicht
Große Gelöbnisse
DIE LEBEWESEN SIND ZAHLLOS
ICH GELOBE SIE ALLE ZU RETTEN
TÄUSCHENDE GEDANKEN UND GEFÜHLE SIND GRENZENLOS
ICH GELOBE SIE ALLE ZU LASSEN
DIE DHARMATORE SIND OHNE ZAHL
ICH GELOBE SIE ALLE ZU DURCHSCHREITEN
DER WEG DES ERWACHENS IST UNÜBERTROFFEN
ICH GELOBE IHN ZU VERKÖRPERN.