Wer leitet Meditation an?

Die Meditation Zazen wird vom Doshi angeleitet.

Im Zen-Buddhismus wird die Meditation, insbesondere das Zazen, oft von einem erfahrenen Praktizierenden oder einer Lehrer:in einem Doshi angeleitet. Je nach Kontext und Tradition kann die Person, die die Meditation anleitet, unterschiedliche Titel oder Rollen haben oder eben auch nicht! Letztlich kann jede/r Ältere eine Meditation anleiten. In manchen Linien spielen Titel eine größere Rolle, als es sein müsste …. 😉

  1. Roshi: Das ist ein ehrenhafter Titel für einen Zen-Meister:in. Ein Roshi ist oft der Hauptlehrer oder Leiter eines Zen-Klosters oder -Zentrums. In einigen Traditionen wird erwartet, dass ein Roshi Dharma-Übertragung erhalten hat, was bedeutet, dass er in einer ununterbrochenen Linie von Lehrer zu Schüler bis zurück zum Buddha selbst steht.
  2. Sensei: Dies ist ein allgemeinerer Begriff für einen Lehrer:in im Zen. Ein Sensei hat oft viele Jahre der Praxis und des Studiums hinter sich und ist qualifiziert, Schüler zu unterrichten, auch wenn er nicht unbedingt Dharma-Übertragung erhalten hat. Im Soto nennt sich diese Person Shuso.
  3. Ino: In einem Kloster oder Meditationszentrum gibt es oft einen Amtsträger namens Ino, der für den Meditationsraum (Zendo) und die Meditationspraxis verantwortlich ist. Der Ino gibt Anweisungen, wie man sich im Zendo verhält, und kann auch die Zeiten für den Beginn und das Ende der Meditationssitzungen signalisieren.
  4. Dharma-Heirs und andere autorisierte Leiter:innen: In einigen Zen-Gemeinschaften gibt es Praktizierende, die von ihrem Lehrer speziell autorisiert wurden, zu lehren und die Gemeinschaft in Abwesenheit des Hauptlehrers zu leiten.

Es ist wichtig zu beachten, dass im Zen die Form und Etikette während der Meditationspraxis wichtig sind, aber der Schwerpunkt liegt auf der direkten Erfahrung. Daher ist die Rolle desjenigen, der die Meditation anleitet, nicht nur, Anweisungen zu geben, sondern auch ein lebendiges Beispiel für die Praxis zu sein und die Schüler:innen in ihrer eigenen direkten Erfahrung der Wirklichkeit zu unterstützen.

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