“Ango” ist ein Begriff aus dem Zen-Buddhismus und bezeichnet eine traditionelle intensive Praxisperiode. Das Wort “Ango” stammt aus dem Japanischen und bedeutet wörtlich “friedlicher Aufenthalt”. Diese Praxisperioden haben ihren Ursprung in der Zeit des historischen Buddha, als wandernde Mönche während der Regenzeit in Klöstern verweilen würden, um intensiv zu praktizieren und zu studieren.
Hier sind einige Merkmale und Aspekte eines Ango:
- Dauer: Ein Ango kann mehrere Wochen bis zu drei Monate dauern. Es ist eine Zeit, in der Mönche, Nonnen und manchmal auch Laienpraktizierende sich intensiver der Praxis und dem Studium widmen.
- Tägliche Routine: Während eines Ango gibt es einen strukturierten Zeitplan, der oft mit Zazen (sitzende Meditation), Kinhin (Gehmeditation), liturgischen Praktiken, Samu (Arbeitsmeditation) und Dharma-Studium gefüllt ist.
- Dharma-Studium: Ango ist auch eine Zeit für verstärktes Dharma-Studium. Es kann Dharma-Vorträge, Seminare und Diskussionen geben.
- Lehrer:in-Schüler:in-Beziehung: Während des Ango können die Praktizierenden regelmäßig Dokusan (private Treffen) mit dem Zen-Meister:in oder Lehrer:in haben, um ihre Praxis und ihr Verständnis zu besprechen.
- Gemeinschaftsleben: Leben und Üben in der Gemeinschaft ist ein zentraler Aspekt des Ango. Dies fördert sowohl die individuelle als auch die kollektive Praxis.
- Abschluss: Ein Ango endet oft mit einem Sesshin, einer intensiven Meditationsperiode, die mehrere Tage dauert.
In der heutigen Zeit, besonders im Westen, kann die Form und Struktur eines Ango variieren. Einige Zen-Zentren bieten angepasste Versionen des Ango an, die besser zu den Bedürfnissen moderner Praktizierender passen. Dennoch bleibt das zentrale Element des Ango die vertiefte und intensive Praxis in Gemeinschaft.