“Oryoki” (応量器) ist eine traditionelle, rituelle Form des Essens, die in Zen-Klöstern und während Zen-Retreats (wie Sesshins) praktiziert wird. Das Wort “Oryoki” kann grob als “genau das richtige Maas” oder “das, was genügt” übersetzt werden.
Es handelt sich dabei um eine spezielle Art von Schalen und Utensilien, die in einer präzisen, meditativen Weise benutzt werden. Das Set besteht typischerweise aus drei bis fünf ineinander verschachtelten Schalen, begleitet von Stäbchen, einem Löffel, einem Spatel sowie Tüchern zum Reinigen.
Die Oryoki-Praxis ist eine Gelegenheit, volle Achtsamkeit auf den Prozess des Essens zu richten und jeden Aspekt des Mahlzeitsrituals wertzuschätzen: vom Servieren des Essens über das Essen selbst bis hin zur Reinigung der Schalen. Alles wird in einer präzisen, festgelegten Reihenfolge und mit besonderen Gesten durchgeführt. Es fördert die Achtsamkeit, Dankbarkeit und das tiefe Bewusstsein für die Nahrung und ihre Quellen.
Die Oryoki-Praxis erinnert die Praktizierenden daran, dass Essen nicht nur eine Notwendigkeit ist, sondern eine spirituelle Handlung, die den Körper und Geist ernährt. Sie unterstreicht die Zen-Lehre der Einfachheit und das Ideal, genau das zu nehmen, was benötigt wird, nicht mehr und nicht weniger.