Dōgen Zenji (1200-1253) war ein japanischer Zen-Mönch und Gründer der Sōtō-Schule des Zen-Buddhismus in Japan. Er brachte die Lehren und Praktiken von Caodong, einer chinesischen Zen-Schule, nach Japan und adaptierte sie in Form der Sōtō-Tradition. In Bezug auf zazen hatte Dōgen ein besonders tiefes Verständnis und betonte es als den zentralen Punkt seiner Lehre. Hier sind einige Schlüsselkonzepte von zazen im Stil der Sōtō-Tradition, wie sie von Dōgen verstanden wurden:
- Shikantaza (“Einfach nur Sitzen”): Dōgen betonte eine Form von zazen, die als “Shikantaza” bekannt ist, was wörtlich “nur sitzen” bedeutet. Es geht nicht darum, irgendein spezielles Erlebnis oder Stadium der Meditation zu erreichen. Stattdessen sollte man einfach sitzen, ohne Ziel oder Gewinnstreben, und alles so sein lassen, wie es ist.
- Einheit von Praxis und Erleuchtung: Für Dōgen war zazen nicht nur eine Methode, um zur Erleuchtung zu gelangen, sondern Ausdruck der Erleuchtung selbst. Das bedeutet, dass das einfache Sitzen in zazen bereits eine Manifestation des Buddha-Natur oder des erwachten Zustands ist.
- Haltung: Wie in den meisten Zen-Traditionen betonte auch Dōgen die Bedeutung der korrekten Körperhaltung beim Sitzen in zazen. Das umfasst den geraden Rücken, das Falten der Beine (im Lotussitz oder Halblotussitz) und das Halten der Hände im kosmischen Mudra.
- Stille des Geistes: Obwohl Dōgen betonte, dass man in zazen “nur sitzen” sollte, legte er auch Wert darauf, den Geist ruhig und klar zu halten. Das bedeutet nicht, dass Gedanken nicht auftreten dürfen, sondern eher, dass man sie einfach beobachtet, ohne sich an sie zu klammern oder sie abzulehnen.
- Kontinuität der Praxis: Für Dōgen war die tägliche Praxis von zazen von zentraler Bedeutung. Es war nicht nur eine Technik, die zu bestimmten Zeiten angewendet wurde, sondern eine fortwährende Ausdrucksform des Buddha-Wegs.
Dōgens Schriften, insbesondere das “Fukanzazengi” (Universelle Empfehlung zur Zazen-Praxis), bieten detaillierte Anweisungen und Reflexionen über zazen. Seine Sichtweise unterscheidet sich insofern von einigen anderen Zen-Traditionen, als er weniger Wert auf Koan-Studien legte und mehr auf die einfache, reine Praxis des Sitzens.