Was ist „Loslassen“ beim Bogenschießen?

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Mit Loslassen meinen wir den Moment, in dem der Pfeil sich aus der Zughand löst. 

Es ist der Moment, in dem nichts „gemacht“ wird. Haben die Finger der Zughand den Ankerpunkt erreicht, müssen sie sich entspannen und der/die Bogenschütze*in erlaubt der Sehne zu gehen. Der Lösevorgang wird aktiviert durch den Trapezmuskel und sollte nicht durch Drücken der Finger auf die Wange oder durch eine Wegbewegung der Finger von der Wange erfolgen. Ist die Aufmerksamkeit auf das Lösen gerichtet, führt dies zu einer Entspannung der Rückenmuskulatur und damit zum Verlust der Energie.

Hat sich der Pfeil gelöst, bleibt entweder die Zughand an der Wange, d.h., die Rückenspannung bleibt für einige Momente erhalten, die Übung klingt im Körper nach, Zug- und Bogenhand kehren anschließend mit einem langen Ausatmen zu ihrer Ausgangsstellung zurück, der Rücken entspannt sich dabei total. 

Oder die Zughand und die Bogenhand gleitet unmittelbar nach dem Lösen – als einer kreisförmigen Einheit – zurück zur Ausgangsposition.

Loslassen – nicht nur mit dem Bogen!

Wie schwer uns loslassen fällt zeigt sich häufig wenn es darum geht, die Bogensehne frei zu geben. Dabei ist diese Schwierigkeit oft einfach ein Spiegel unserer Mühe Erfahrungen jeglicher Art aus unserer Vergangenheit, oder Ängste um unser Morgen, loszulassen. Bevor wir jedoch etwas loslassen können müssen wir es annehmen, bejahen. Solange diese Akzeptanz nicht entstanden ist, haben wir keine Chance etwas abzugeben. Loslassen heißt dann: nimm es an als Teil deines Lebens und gib es ab. Lass fallen und geh erleichtert weiter! Das geht oft nicht auf die Schnelle, sondern kann ein langer und mühsamer Prozess sein. Aber wir sollten uns darauf einlassen, dann werden wir frei.

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