“Jukai” (受戒) ist eine bedeutende rituelle Zeremonie im Zen-Buddhismus, bei der ein Laie die Bodhisattva-Gelübde empfängt. Wörtlich übersetzt bedeutet “Jukai” “Empfangen der Gesetze”. Während der Jukai-Zeremonie empfängt der/die Teilnehmer:in die “Shila” (sittlichen Verhaltensregeln) in Form von sechzehn Gelübden. Diese Gelübde widerspiegeln die Kernprinzipien des Mahayana-Buddhismus.
Ein zentrales Element des Jukai im Soto Zen ist das “Rakusu”, ein kleines, rechteckiges Gewand. Im Rahmen ihrer Vorbereitung auf die Jukai-Zeremonie nähen die Praktizierenden oft ihr eigenes Rakusu von Hand. Dieser Prozess ist meditativ und symbolisiert die tiefe Verbindung und Hingabe zur buddhistischen Praxis. Es wird oft gesagt, dass beim Nähen des Rakusu mit jedem Stich die Lehre des Buddha und die Gelübde des Bodhisattva in das Gewand eingearbeitet werden. Ein weiteres wichtiges Element des Jukai ist, dass es der/die Schüler:in selbst ist, der/die um die Zeremonie bittet, was seine oder ihre aktive Entscheidung und Engagement für den Pfad unterstreicht. Jemand, der Jukai empfängt, erhält auch einen buddhistischen Namen von seinem Lehrer:in, der den spirituellen Pfad des Schülers reflektiert. Dieser Name dient als konstanter Reminder und Inspiration auf ihrem Weg. Insgesamt ist die Jukai-Zeremonie im Soto Zen ein Zeichen des tiefen Engagements des Praktizierenden für den buddhistischen Weg und seine Gemeinschaft. Es ist ein entscheidender Schritt für Laienpraktizierende im Zen, die sich stärker mit der Lehre und Praxis identifizieren möchten. Es bedeutet jedoch nicht, dass man als Mönch oder Nonne ordiniert wird, sondern eher, dass man sich fest zur Praxis des Bodhisattva-Weges und zu einem Leben gemäß den buddhistischen Prinzipien verpflichtet.