Was ist der Dharma?

Traditionslinien im Zen Zen Angezeigt: 820

Der Dharma ist ein zentraler Begriff im Buddhismus, der sich auf die Lehren des Buddha und die Natur des Universums bezieht. Es wird auch als “die Wahrheit” oder “das Gesetz” bezeichnet und stellt einen fundamentalen Aspekt des buddhistischen Weltbildes dar. Der Dharma umfasst die universellen Prinzipien des Lebens, einschließlich der vier Edlen Wahrheiten, des Achtfachen Pfades, der Abhängige Entstehung, der Leerheit und anderen zentralen Konzepten des Buddhismus. Diese Lehren sollen dazu beitragen, das menschliche Leiden zu lindern und den Geist zu erwecken.Im Buddhismus wird der Dharma als universelles Gesetz betrachtet, das nicht nur für den Einzelnen, sondern für das gesamte Universum gilt. Es geht davon aus, dass alle Phänomene einem ständigen Wandel und der Abhängigkeit unterliegen, was als Abhängige Entstehung bezeichnet wird. Die Praxis des Dharma zielt darauf ab, dieses grundlegende Prinzip zu verstehen und die Natur der Realität zu durchschauen.

Der Buddha lehrte, dass der Dharma für alle Menschen zugänglich und anwendbar ist, unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Geschlecht oder ihrer sozialen Stellung.

Im Theravada-Buddhismus bezieht sich der Begriff “Dharma” (in Pali: “Dhamma”) primär auf die Lehren des Buddha. Dies umfasst die gesamte Lehre und Praxis, die darauf abzielt, Leiden zu beenden und Nibbāna zu erreichen. Der Dhamma ist in den Tripitaka oder “Drei Körben” kodifiziert, die die buddhistischen Schriften des Pali-Kanons enthalten. Darüber hinaus kann Dhamma auch als das universelle Gesetz oder die Wahrheit der Natur und ihrer Phänomene betrachtet werden.

Im Zen-Buddhismus, wird “Dharma” sowohl in Bezug auf die buddhistischen Lehren als auch in einem universellen Sinne verwendet. Es kann sich auf die Übertragung der Lehre von einem Meister:in auf einen Schüler:in beziehen, insbesondere in der Linie der Dharma-Übertragung, die die Authentizität und den Fortbestand der Zen-Tradition gewährleisten soll. Dharma ist auch das tiefe Verständnis und die Realisierung der Wahrheit oder Realität, wie sie ist, bezeichnen.

In allen buddhistischen Traditionen wird der Dharma oft als eines der “Drei Juwelen” (neben Buddha und Sangha) betrachtet, zu denen sich die Buddhisten als Zuflucht nehmen.

 

3 Meinungen zu “Was ist der Dharma?

  1. FK sagt:

    Da ich die Buddistische Denke noch nicht verinnerlicht habe, ist mir die Erklärung zu ungenau und zu weitschweifig.

    • SoGen sagt:

      Je genauer desto weitschweifiger. Je kürzer gefasst desto ungenauer. Aber Du sprichst da ein noch grundsätzlicheres Problem an: Verinnerlichung der “buddhistischen Denke”. Das funktioniert nicht ohne buddhistische Praxis – und die ist mE deutlich einfacher zu verinnerlichen als irgendeine Denke. Die kommt dann schon von selbst … Der (nach Buddha versteht sich) wichtigste Lehrer unserer Tradition, Dogen Zenji, beschrieb diese Praxis (im Fukan Zazen Gi) so: “[…] kehrt die intellektuelle Praxis des Untersuchens von Worten, das dem Gerede hinterherjagen, um. Nehmt den Rückwärtsschritt des Umwendens des Lichts und des Zurückleuchtens. Von selbst werden Geist und Körper abfallen und dein ursprüngliches Gesicht wird erscheinen. Wenn du dieses wunschst, arbeite vordringlich am Sitzen in Versenkung.” Wäre nach meiner bescheidenen Meinung jedenfalls hilfreicher zum Verständnis des Dharma (und der dharmas …) als ein noch knapperer und dabei auch noch präziserer Definitionsversuch.

  2. HoKai sagt:

    Wie können wir etwas so Tiefgründiges und Vielschichtiges wie den Dharma in Worte fassen, ohne seine Essenz zu verlieren? Vielleicht liegt die Antwort darin, dass jede Beschreibung des Dharma immer nur ein Fingerzeig auf das Unaussprechliche sein kann. Letztlich lädt uns der Dharma ein, über Worte hinauszugehen und die Wahrheit direkt zu erfahren – in der Stille, im Atem, im gegenwärtigen Moment. Dharma als lebendige Wirklichkeit erschließt sich nicht durch Erklärungen, sondern in der direkten Begegnung mit dem, was ist. Der Dharma ist ja nie statisch, sondern fließt wie das Wasser im Hasenbach, das zugleich alt und neu ist. Gerade im Zen bedeutet Dharma letztlich das Erwachen zum unmittelbaren Moment – ein ständiges Zurückkehren zu dem, was wir längst schon sind und dennoch immer wieder übersehen. Vielleicht könnte man daher ergänzen: Dharma zeigt sich vor allem darin, wie wir unser alltägliches Leben führen. In jeder Handlung – ob beim Kochen, Meditieren oder in der Gartenarbeit – haben wir die Möglichkeit, diesen fließenden Dharma zu erfahren und selbst zu verkörpern.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert